Handtuchkrieg im Urlaubshotel - Klischee und Wirklichkeit: Tageskarte

2022-07-30 13:28:11 By : Mr. Zon Pack

Tourismusexperte Alexis Papathanassis befasst sich 2019 mit dem Handtuchkrieg in Urlaubshotels. Fazit: Viele Urlauber rechnen wegen der Medienberichte mit einer Sonnenliegen-Knappheit im Urlaub. Sie würden sich deshalb von vornherein auch Liegen am Pool reservieren. Tik-Tok-Videos hatten in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt.

Wer kennt nicht die Geschichten von frühmorgens am Hotelpool: Sobald die Anlage öffnet, stürzen Dutzende Urlauberinnen und Urlauber los und besetzen mit Handtüchern Sonnenliegen. Bloß erstmal die besten Plätze sichern, dann gemütlich frühstücken oder gar nochmal ins Bett. Hauptsache, das Territorium ist abgesteckt, auch wenn man erst Stunden später zum Sonnenbaden kommt. «Handtuchkrieg» heißt das. Das Phänomen ist zwar uralt, aber in diesem Jahr könnte es besonders viel Ärger auslösen.

«Die Menschen haben durch die Corona-Pandemie lange auf ihren Urlaub gewartet und haben vielleicht noch mehr als vorher das Gefühl, sie müssten alles aus dem Urlaub herausholen», sagt Tourismus-Experte Alexis Papathanassis. «In vielen Urlaubsländern gibt es aber einen Fachkräftemangel in der Hotellerie, da wird es Einschränkungen bei den Dienstleistungen geben. Wenn die Leute deshalb schon unzufrieden sind, gewinnen kleine Ärgernisse wie besetzte Sonnenliegen zusätzlich an Bedeutung.» Papathanassis, Rektor der Hochschule Bremerhaven und Professor für Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Touristik/Seetouristik, hat das Phänomen erforscht.

Der Frühsport in Badelatschen gehört auf Ferieninseln wie Mallorca oder Teneriffa auch 2022 zu den Badeferien. Ein Hotel auf Teneriffa hat deshalb einen «Pool-Sheriff» im Einsatz, wie es in einem Video auf TikTok zeigt: Der räumt die reservierten Sonnenliegen morgens wieder leer, weil Reservierungen vor zehn Uhr in der Anlage verboten sind. Unterlegt ist der Sheriff-Einsatz mit einem Lied von Bonnie Tyler «Holding out for a Hero» - «Ich warte auf einen Helden». Das Hotel reagierte damit auf das Video einer Urlauberin, die eine Aufräumaktion dort gefilmt hatte. «Klasse, ich habe so die Nase voll von Leuten, die die Regeln missachten und niemand unternimmt etwas!», schrieb jemand zum Video der Urlauberin.

Für Hotels ist das Ganze ein kniffliges Problem. Sie wollen ja rundum zufriedene Gäste - dazu gehören auch die, die sich morgens an dem Run auf die Sonnenliegen beteiligen. Ferienveranstalter und Hotelketten reagieren zugeknöpft auf Anfragen, wie sie damit umgehen. «Zum Thema „Reservieren von Pool-Liegen“ gibt es keinen Leitfaden oder dergleichen von Accor», teilt die gleichnamige Hotelkette mit.

Alle Hoteliers wollen weniger Provisionen an OTAs zahlen und mehr Buchungen über die eigene Internetseite gewinnen. Die Wenigsten wissen, wie das geht. Horst hat auch ein Hotel und zeigt in einem kurzen Video (Länge: 3:35 min.), wie das mit den direkten Buchungen zukünftig besser läuft.

Der Reiseanbieter Tui sagt, in seinen Hotels gebe es meist genügend Sonnenliegen für alle. Das Personal stelle auch gerne zusätzliche Liegen auf oder helfe, Liegen freizuräumen, die augenscheinlich nicht mehr genutzt werden, so Sprecher Aage Dünhaupt. In manchen Hotelanlagen könne man sich gegen Geld auch eine luxuriösere Liege mit eigenem Sonnendach reservieren, das werde immer beliebter. Bei Club Med gebe es auch meist genügend Liegen, sagt eine Sprecherin. In kleineren Anlagen sei es untersagt, Liegen zu reservieren.

Tourismusexperte Papathanassis befasste sich 2019 zusammen mit Stephanie Boecker in einem wissenschaftlichen Sammelband mit dem Handtuch-Krieg. Sie werteten Dutzende Online-Quellen und Nutzerkommentare aus und führten Interviews mit 28 Touristen. Sie kamen zu dem Schluss, dass viele Urlauber wegen der Medienberichte mit einer Sonnenliegen-Knappheit geradezu rechnen. Sie würden sich deshalb von vornherein auch Liegen am Pool reservieren.

«Das ist ein bisschen wie mit dem Klopapier-Hamstern zu Beginn der Corona-Pandemie», sagt Papathanassis. «Leute hören, dass angeblich etwas knapp ist, und verhalten sich dann so, dass es wirklich knapp wird.» Zudem gingen viele Leute davon aus, dass alle anderen genauso denken wie sie selbst. Ein Bedürfnis nach Routine und Sicherheit werde auch als Grund für die Besetzung von Liegen genannt.

Briten verunglimpfen Deutsche gerne als «beach towel brigade» - Strandhandtuch-Brigade. Vor Jahren hat eine britische Brauerei das in einem Werbespot verulkt: Während ein Pulk beleibter Deutscher aufgeregt zum Pool rennt, schleudert ein cooler Brite eine Handtuchgranate aus dem Fenster. Sie springt wie ein flacher Stein über den Pool, landet auf einer Sonnenliege und das Handtuch entrollt sich elegant mit einer Bierdose darin.

Auch die Schweizer Fluggesellschaft Swiss nahm die Deutschen mit einer Werbeaktion aufs Korn. Sie schickte Schauspieler in den bunten Uniformen der Schweizergarde, die eigentlich den Vatikan bewacht, 2016 an den Strand von Palma de Mallorca, um die von Deutschen reservierten Liegen zu bewachen und dazu kühle Getränke zu reichen.

Die Club Med-Sprecherin sagt: «Je mehr deutsche Gäste, desto mehr Liegen werden reserviert - im Club Med Kamarina ist das Verbot sogar der einzige Hinweis im Resort, der auch auf Deutsch übersetzt wurde.» Das Klischee, dass es immer nur die Deutschen sind, stimmt aber nicht: Die Briten seien auch «erbitterte Akteure im Handtuchkrieg», schrieb die Hotelkette Accor in ihrem Magazin. Papathanassis und sein Team machten auch Franzosen, Griechen und Briten als Liegen-Besetzer aus.

Viele Menschen scheuen sich, besetzte Liegen selbst zu räumen. Das passiere «aus Angst vor einer Konfrontation mit einem wütenden Sonnenliegen-Blockierer», schrieben Papathanassis und sein Team. Das führe aber zu Frust. Die meisten Leute fänden deshalb klare Regeln, die wie auf Teneriffa auch durchgesetzt werden, gut. Für manche sei das Spektakel um besetzte Liegen auch amüsant. Sie «sehen ihren Urlaub durch die Aufregung einer Konfrontation bereichert», heißt es.

Papathanassis findet, dass Thema werde künstlich aufgebauscht. «Ich forsche auch zu Steuerhinterziehung und Geldwäsche, oder Alkohol und Kriminalität bis zu sexueller Gewalt in der Tourismusbranche. Das sind wirklich skandalöse Themen, die man angehen müsste - aber die größte Resonanz gibt es bei Handtuch-Kriegen. Dabei ist das ein Thema, dass nun wirklich keine Top-Priorität im Tourismussektor hat.» (dpa)

Nachhaltigkeit bringen die Koncept-Hotels ihren Gästen seit kurzem auf ungewöhnliche Art nahe. Überall dort, wo das Thema „Umwelt“ eine besondere Rolle spielt, leiten QR-Codes zum neuesten Nachhaltigkeitsbericht weiter – auch auf den Toiletten.

Der Facebook-Account des Hotels Bären in Dürrenroth bei Bern wurde von Unbekannten gehackt. Wer jetzt das Profil des 3-Sterne-Hotels besuchen möchte, landet auf der Seite eines vietnamesischen Beauty-Salons. IT-Experten machen den Betreibern kaum Hoffnung, das Profil zurückzubekommen.

Ein Mann ist auf Mallorca unter dem Vorwurf festgenommen worden, Dutzende Frauen heimlich auf der Toilette seiner Bar gefilmt zu haben. Der 42-Jährige habe mindestens 38 Frauen gefilmt. Dazu habe er zwei kleine und hochmoderne Kameras in Flaschen versteckt, hieß es.

Shampoo, Duschgel, Lotionen & mehr - der neue Tageskarte-Shop bietet jetzt die bekanntesten Pflegeserien für Hotels. Alles ein einem Ort. Besonders einfach zu bestellen. Sicher bezahlen. Schnelle, unkomplizierte Lieferung.

In einem Café hat die Polizei eine erhebliche Summe Bargeld gefunden. Ein Gastronom behauptet, dass das Geld ihm gehöre. Das Land hat daran Zweifel.

Ein Feuer in einem alten Hotelkomplex in Bayern hat Schätzungen zufolge einen Schaden von mindestens dreieinhalb Millionen Euro verursacht. Der Brand in dem großflächigen, verlassenen Gebäude im niederbayerischen Bischofsmais nordwestlich von Passau war aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen.

Ein aufmerksamer Restaurantgast hat im Südwesten Chinas etwa 100 Millionen Jahre alte Dinosaurier-Fußabdrücke entdeckt. Dabei handelte es sich um die Abdrücke zweier etwa acht Meter langer Sauropoden aus der frühen Kreidezeit.

Das Gastgewerbe ist der Verlierer der Pandemie. Hotels und Restaurants haben hunderttausende Beschäftigte an andere Branchen verloren, sagt eine Studie von Anika Jansen und Paula Risius. Im neuen GASTRObriefing stehen die Expertinnen jetzt Rede und Antwort. Welche Hinweise können sie den Gastronomen und Hoteliers für ihre Personal-Strategie geben?

Die Präsentation des diesjährigen Festkruges der Wiesnwirte löste eine Sexismus-Debatte aus. Der Grund: Auf dem offiziellen Festkrug prangt in diesem Jahr die Darstellung einer Frau, die 14 Masskrüge stemmt. Dabei sticht vor allem das ausladende Dekolleté ins Auge.

„Ask me anything“ ist ein Interview-Format von Smack Hospitality. In der jüngsten Folge ist Rob Hornmann, Chef der Flemings-Hotels, zu Gast. Kurzweilig verrät der Niederländer sein Lieblingsgetränk und -hotel, sagt, welche Geschichte er über Holländer nicht mehr hören will, und strahlt fröhlich, wenn Radfahrer im Verkehr gleichberechtigt sind.

Eine Frankfurter Pizzeria darf sich nach einem Beschluss des Oberlandesgerichtes (OLG) nicht nach dem ermordeten Mafiajäger Giovanni Falcone nennen. Die Inhaberin des Restaurants habe es zu unterlassen, die Bezeichnung «Falcone» für das Betreiben ihres Lokals im Kontext mit der Mafia zu benutzen.

Bereits seit Juni wurde die zweite von drei Warnstufen des Notfallplan Gas in Deutschland ausgerufen. Erfahren Sie jetzt, welche Konsequenzen das für Hotels hat und welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, um den Energieverbrauch in Ihrem Hotel zu reduzieren.

Die Zwillingsbrüder Tom und Bill Kaulitz von der Deutsch-Pop-Band Tokio Hotel leben in Hollywood. Nun sollen sie ausgerechnet Interesse an einem früheren Gefängnis in Celle haben. Kommen die Kaulitz-Brüder etwa bald nach Niedersachsen?