Furoshiki: So verpacken Sie Ihre Geschenke schön und nachhaltig

2021-12-20 06:30:59 By : Ms. Elisa Young

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Keine geschweiften Plastikschlaufen, Papiermüll komplett überflüssig: Wir zeigen, wie japanische Verpackungskunst funktioniert.

Manuel Almeida Vergara, 19. Dezember 2021 - 13:43 Uhr

Berlin - Faltpapier. Blumen setzen. Speisen auf dem Teller anrichten: Bemerkenswert ist, wie in Japan die alltäglichsten Dinge zu Kunst werden – wie sich kulturelle Methoden wie Origami, Ikebana oder Kaiseki über die Jahrhunderte entwickelt haben. „Genau darum geht es“, sagt Reiko Kanazawa, die Zeit ist ein entscheidender Faktor. "Das sind alte Traditionen und Philosophien, die viele, viele Jahre brauchten, um sich zu entwickeln."

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Als Teil des Berliner Unternehmens Mimi Ferments ist Reiko Kanazawa für die kreative Leitung des kleinen Unternehmens verantwortlich, das sich der Fermentation von Lebensmitteln auf japanische Art verschrieben hat – ein weiteres uraltes Kulturgut. Mimi Ferments bietet beispielsweise Sojasaucen und Sake sowie nachhaltige Kosmetik und Süßwaren an. "Und wenn wir Veranstaltungen haben", sagt Reiko Kanazawa, "dann biete ich auch Furoshiki-Kurse an."

Ein Furoshiki - Dies ist ein einfaches quadratisches Tuch, das einfach durch verschiedene Knüpftechniken zur Aufbewahrung, Mode oder Geschenkverpackung verwendet werden kann. Der Begriff stammt aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868) – die Methode selbst ist viel älter. Übersetzt bedeutet „Furoshiki“ „Badetuch“, da es in der Edo-Zeit üblich war, Kleidung in den geknüpften Stoffen in den Badehäusern zu transportieren, aber ebenso sollten Händler ihre Waren in der Nara-Zeit (710 bis 794) schultern lassen.

„Furoshiki hat seinen Ursprung im alltäglichen Leben“, sagt Reiko Kanazawa. Noch heute nutzen vor allem ältere Japaner die Handtücher, um ihr Mittagessen oder ihre Einkäufe zu tragen. Für viele junge Menschen in dem ostasiatischen Land ist die Praxis jedoch fremd geworden – sie wurde durch Tüten aus Plastik oder Papier ersetzt. „Das ist natürlich schade, denn Furoshiki ist eine nachhaltige und schöne Alternative“, sagt Reiko Kanazawa.

Laut dem Creative Director von Mimi Ferments wird Furoshiki heute hauptsächlich als Geschenkverpackung verwendet, und die Technologie wird international immer beliebter. Wichtig ist ein besonderer Knoten, der in unzähligen Video-Tutorials auf YouTube und in vielen Büchern beschrieben wird. „Wenn man das kann, ist Furoshiki gar nicht schwer“, sagt der Japaner. Ein nicht zu dickes und dennoch stabiles Tuch, am besten eines, das für Furoshiki gedacht ist, ein bisschen Fingerfertigkeit und Ruhe – dann kann die japanische Packkunst etwas sein.

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Und es sieht nicht nur schön aus, wie die Anleitung aus dem Buch „Furoshiki and the Japanese Art of Gift Wrapping“ zeigt, sondern hat auch einen kommunikativen Charakter. „In Japan ist es Tradition, das mit einem Geschenk gelieferte Furoshiki-Tuch wiederzuverwenden“, sagt Reiko Kanazawa. "Für ein Geschenk, das du dem Geber zurückgibst." So wird der Schal zur Konstante der Freundschaft – und zur Einladung, sich selbst mit Furoshiki auseinanderzusetzen.

Dieser Text erschien in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung - jeden Samstag am Kiosk oder hier als Abo.

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